Dortmund,

Explosion in Dortmund: Drei Tage suchen, sichern, räumen

Mehr als 200 Einsatzkräfte aus 13 Ortsverbänden waren vom 31.März bis zum 2.April nach einer Explosion in einem Wohnhaus in Dortmund-Hörde im Einsatz. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer suchten nach einer vermissten Hausbewohnerin und sicherten sowohl das teilzerstörte Wohnhaus als auch angrenzende Gebäude. Auch der Ortsverband Lünen unterstützte mit seiner 1. Bergungsgruppe.

Das zum Großteil zerstörte Wohnhaus - viele Arbeiten konnten nur über den Teleskopmast ausgeführt werden

Die oberen Stockwerke des Hauses waren bei der Explosion am Freitagmorgen vollständig eingestürzt. Zusätzlich wurden die umliegenden Gebäude so stark beschädigt, dass akute Einsturzgefahr bestand. Bei dem Einsatz war deshalb besondere Vorsicht geboten: Mit zwei Einsatzstellen-Sicherungssystemen (ESS) auf der Vorder- und Rückseite der Häuserreihe beobachteten die Ehrenamtlichen kleinste Bewegungen im Mauerwerk. Währenddessen stützten die Helferinnen und Helfer der Bergungsgruppen die angrenzenden Gebäude mit Hilfe des Einsatz-Gerüstsystems (EGS) ab.

Parallel zu den Sicherungsarbeiten suchte die Fachgruppe Ortung aus dem Ortsverband Unna-Schwerte und die Feuerwehr Iserlohn mit Rettungshunden nach der vermissten Hausbewohnerin. Da die Hunde nicht anschlugen, das Handy der Betroffenen in der Funkzelle am Schadensort lokalisiert wurde, setzten die Einsatzkräfte mit anderer Taktik und Technik die Suche fort. Sie konzentrierten sich auf den Bereich der ehemaligen Wohnung. Mit einer Searchcam erkundeten THWler die Hohlräume in den Trümmern. Im Anschluss trugen die Helferinnen und Helfer die Trümmer per Hand und mit Unterstützung des LKW Ladekran der Dortmunder Fachgruppe Wassergefahren ab.

Außerdem setzten die Einsatzkräfte auf Empfehlung von Baufachberatern ein sogenanntes Sprengwerk ein. Dabei handelt es sich um eine Holzkonstruktion aus dem Abstützsystem Holz (ASH), die THW-Kräfte zwischen die Giebel der angrenzenden Häuser einspannen und so deren Stabilität zu erhöht. Hierfür rückten die Ortsverbände Kamen-Bergkamen und Hattingen nach Dortmund aus. Die Ehrenamtlichen bauten das Sprengwerk auf der Straße zusammen. Anschließend brachte der Kran der Feuerwehr Dortmund die tonnenschwere Holzkonstruktion ein. Um das Sprengwerk in Position zu halten, brachten THW-Kräfte Ankerstangen vom Keller bis in das Dachgeschoss der angrenzenden Häuser an. Der aufwändige Einsatz forderte Mensch und Material. Mehrfach wurden die Kräfte ausgetauscht und mehrere Bohrmaschinen mussten nach stundenlangem Bohren ersetzt werden.

Damit die Arbeiten in der Nacht von Freitag auf Samstag bei Einbruch der Dunkelheit weitergehen konnten, waren die THWlerinnen und THWler der Fachgruppe Beleuchtung aus den Ortsverbänden Dortmund und Iserlohn ausgerückt. Sie leuchten die Einsatzstelle mit ihren Lichtmasten taghell aus. In Abstimmung mit der Einsatzleitung wurden die Arbeiten in der Nacht von Samstag auf Sonntag unterbrochen. Für den Betrieb des ESS und der Beleuchtung verblieben THWler über Nacht an der Einsatzstelle. Am Sonntag nahmen die Helferinnen und Helfer die Restarbeiten am Sprengwerk vor.

Die Fachgruppe Führung/Kommunikation übernahm während des gesamten Einsatzes die Koordination der THW-Kräfte. Außerdem verpflegte der Logistik-Trupp Verpflegung aus Dortmund mehrere Hundert Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Rettungsdienst, Notfallseelsorgern, Polizei und Tiefbauamt. Der Materialerhaltungstrupp sorgte für die Kraftstoffversorgung der Feuerwehrfahrzeuge und Stromerzeuger.


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