Dortmund, 30.11.2012

Bombenentschärfung in Dortmund - THW Lünen stellt Radlader

Die THW Ortsverbände Dortmund und Lünen wurden am 29.11.12 um 15.00 Uhr alarmiert, um die eingesetzten Hilfskräfte von Kampfmittelräumdienst, Polizei, Feuerwehr und Sanitätsorganisationen bei der Evakuierung und Entschärfung einer 500-Kilogramm-Bombe an der Friedrichstraße in Dortmund zu unterstützen.

Bergungsräumgerät des THW Lünen

Bergungsräumgerät des THW Lünen

Mehr als 7.000 Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Die Hilfskräfte errichteten in der Westfalenhalle eine Notunterkunft und betreuten dort die evakuierten Bürger.

Die Fachgruppe Räumen des OV Lünen stellte Kraftfahrer und ein
Bergungsräumgerät. Im Falle einer kontrollierten Sprengung wäre es erforderlich gewesen, die Baugrube mit Sand zu verfüllen. Hierzu standen 44
LKW-Ladungen Sand bereit.

Um 23.56 Uhr kam die erfreuliche Meldung, dass die Bombe entschärft wurde.
Die THW Helfer machten sich auf den Heimweg und konnten sich gegen 2 Uhr
einsatzbereit in der Unterkunft Lünen melden.
Aus Lünen wurden 5 Helfer in zwei Schichten eingesetzt.

Die Zusammenarbeit mit den Kameraden aus Dortmund und allen anderen Hilfsorganisationen lief sehr gut.


Pressemitteilung des THW Dortmund

Gelingt die Entschärfung oder muss die Bombe kontrolliert gesprengt werden - das war am Donnerstag die Frage des Tages, die Tausende Dortmunder in Atem hielt. Bei Bodenaushubarbeiten auf einer Baustelle wurde gegen 11.50 Uhr eine britische 10-Zentner Bombe mit einem chemischen Langzeitzünder in der Friedrichstrasse entdeckt. Dabei soll der Bagger, so die ersten Informationen, auch den Zünder beschädigt haben. Die Folge: rund 7000 Menschen müssen in diesem Bereich evakuiert werden. Eine dichte Bebauung und die Tatsache, dass mehrere Kliniken im Evakuierungsbereich betroffen sind, machen die Situation für den sofort einberufenen Krisenstab der Stadt Dortmund nicht gerade leichter.

Um 14.00 Uhr löste die Berufsfeuerwehr Dortmund über die Meldekette des THW Dortmund den Alarm aus und ruft 75 Helferinnen und Helfer zum Einsatz. 
THW Fachberater Udo Drewing wurde in den Stab der Feuerwehr beordert. Die fünf von der Dortmunder Feuerwehr festgelegten Lotsenstellen werden durch Zugtrupps und Führungskräfte der Züge besetzt. Die Dortmunder Bergungsräumgruppe verstärkt durch das Räumgerät des OV Lünen wird in die Nähe der Einsatzstelle befohlen um die Feuerwehr beim Füllen von rund 150 BigPacks zu unterstützen. Die Fachgruppe Führung und Kommunikation übernimmt sofort die Aufgabe der LuK. Die Fachgruppe Logistik bereitet rund 1000 Portionen an Verpflegung zu. Unter anderem wird durch die Helfer der Fachgruppe eine Ausgabestelle im Bereitstellungsraum am Ausbildungszentrum der Feuerwehr in Dortmund- Eving für rund 1000 Einsatzkräfte eingerichtet. Im Laufe des Abends hatte sich dann die Zahl auf fünf Ausgabestellen erhöht, die von der Fachgruppe Logistik mit Unterstützung der Technischen Züge bis 23.00 Uhr mit insgesamt 1700 Mahlzeiten beliefert worden sind, wie der Dortmunder Ortsbeauftragter Jörg Rottmann berichtete. „Hauptaufgabe des Dortmunder THW war neben dem Einsatz der Bergungsräumgruppe zur Sicherung der Einsatzstelle die Verpflegung der rund 1100 Einsatzkräfte und die Besetzung der fünf Lotsenpunkte im Stadtgebiet Dortmund. Hier wurden im Laufe des Abends rund 450 Rettungswagen und Feuerwehrfahrzeuge aus NRW erwartet, die zur Unterstützung der Dortmunder Einheiten alarmiert worden waren. Die eintreffenden Einheiten sollten dann duch die THW Lotsenfahrzeuge, zu denen auch ein Zugtrupp aus Castrop-Rauxel zählte, zu den zugewiesenen Einsatzorten und Bereitstellungsräumen geführt werden. Unter anderem hatte die Feuerwehr im Bereich der Westfalenhalle und beim Ausbildungszentrum der Feuerwehr in Dortmund-Eving Bereitstellungsräume eingerichtet“ erklärte Jörg Rottmann.

In der THW Geschäftsstelle Dortmund bereitete Geschäftsführer Walter Aperdannier mit Michael Wolfram die überörtliche Unterstützung für den Fall einer kontrollierten Sprengung vor. Durch den THW-Landesverband wurden alle Ortsverbände in den GFB´s Dortmund und Bochum in erhöhte Bereitschaft versetzt. 

In den späten Abendstunden wurde dann das Bergungsräumgerät des THW Schwelm nach Dortmund beordert. Es sollte die beiden Räumgeräte aus Dortmund und Lünen bei der Arbeit unterstützen. Insgesamt waren zu diesem Zeitpunkt rund 1100 Helfer unterschiedlicher Organisationen und Behörden im Einsatz oder standen in Verfügungs- und Bereitstellungsräumen bereit. In der Westfalenhalle wurde für den Fall der Fälle ein Behelfskrankenhaus eingerichtet. Gleichzeitig wurden hier rund 700 Anwohner betreut. Die Deutsche Bahn und die Dortmunder Straßenverkehrsbetriebe stellten den Betrieb ein. Da es Probleme bei der Räumung gab, begann die Entschärfung der Bombe erst gegen 23.22 Uhr. Um 23.56 Uhr erfolgte dann die erlösende Mitteilung, dass die Bombe durch den Kampfmittelräumdienst entschärft werden konnte. Jörg Rottmann: "Ich möchte mich hier bei den Arbeitgebern unserer Helfer bedanken, die sofort ihre Mitarbeiter von der Arbeit freigestellt und damit die Hilfe für die Dortmunder Bevölkerung erst ermöglicht haben. Mein besonderer Dank gilt allen Einsatzkräften des THW aus Castrop-Rauxel, Lünen, Schwelm und Dortmund für ihren schnellen und sehr effektiv durchgeführten Einsatz. Es war die größte Evakuierung seit dem zweiten Weltkrieg, die die Stadt Dortmund erlebt hatte“.


  • Bergungsräumgerät des THW Lünen

  • Bergungsräumgerät des THW Lünen

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